Wie geht eigentlich… Schneeschuhwandern?
Welche Gedanken kommen dir als Erstes in den Sinn, wenn du an die kalte Jahreszeit denkst?
- Grau. Du lebst warscheinlich in einer Stadt oder weit jenseits der 1.000 Höhenmeter Marke. Auf einen grauen Winter hätte ich auch keine Lust. Ich zeige dir meinen Winter, Winter im Tannheimer Tal ist: blau und weiß. Blauer Himmel, dazu weißer Schnee.
- Kalt. Ja, im besten Fall trifft das zu. Ich hoffe sogar, dass es kalt ist! Dann knirscht der Schnee bei jedem Schritt unter meinen Füßen. Jeder Schnaufer ist eine Rauchwolke vor meinem Gesicht. Der Schnee ist pulvrig, fluffig, einfach Perfekt. Glühwein schmeckt jetzt besonders gut. Dick eingepackt in warme Klamotten ist mir die Kälte sehr willkommen. Sauna und Badewanne machen im Winter doppelt so viel Freude.
- Verkehrschaos. Gibt es im Tannheimer Tal auch. Auf der Langlaufloipe. Ein kurzer Anstieg, gefolgt von einer steilen Abfahrt stellt viele vor größte Herausforderungen.
- Ich fahre kein Ski. Brauchst du nicht. Gehe Schneeschuhwandern!
Kommen wir endlich auf den Punkt. Wie geht denn nun eigentlich Schneeschuhwandern?
Kannst du wandern? Dann kannst du auch Schneeschuhwandern. Es braucht nur etwas Gewöhnung mit den Schneeschuhen durch den Schnee zu stapfen. Der Gang wird automatisch etwas breiter, die Schneeschuhe brauchen Ihren Platz. Die Füße werden bei jedem Schritt weiter angehoben als gewöhnlich, das kann auch mal mit Muskelkater enden. Bergauf, bergab, das üben wir unterwegs bei unseren geführten Schneeschuhtouren. So viel kann ich aber verraten, bergab durch einen frischen Pulverschnee zu sausen, ist immer wieder ein riesen Spaß. Beim Schneeschuhwandern gehen wir hintereinander. Der Wanderführer stapft voran, im Lumberger Hof ist das meistens unser Franz. Er muss die meiste Arbeit leisten und die erste Spur anlegen. Auch der zweite und dritte Schneeschuhwanderer muss kräftig mitarbeiten, je weiter hinten in der Reihe du läufst umso leichter wird es. Der Letzte hat eine perfekte Schneeschuhspur. Das trifft sich gut, fitte Wanderer laufen vorne. Der Wanderer mit dem roten Kopf darf nach hinten. Je nachdem, wieviel Schnee liegt, ist das Wandern auch einfacher oder anstrengender. Wandern durch den Tiefschnee ist anstrengend, ein bisschen Kondition brauchst du um Spaß zu haben. Ganz grob sagen wir 100 Höhenmeter im Winter sind mit 200 Höhenmeter im Sommer zu vergleichen (doppelt so viel).
Das Schönste am Schneeschuhwandern ist das Naturerlebnis. Im Winter sind wir an keine Wanderwege gebunden, es geht querfeldein durch verschneite Wiesen und unter dick verschneiten Bäumen hindurch. Als Wanderhotel machen wir von Jänner bis März drei geführte Schneeschuhtouren jede Woche. Wir nehmen dich gerne mit auf unsere Lieblingstour!
Du möchtest alleine Schneeschuhwandern? Dann musst du dich mit diesen zwei Punkten beschäftigen:
- Wie funktioniert Tourenplanung im Winter?
Der größte Vorteil des Schneeschuhwanderns – das Wandern abseits von Wanderwegen – wird zum größten Nachteil bei der Tourenplanung. Im Winter gibt es keine Wegweiser, die Wanderwege sind eingeschneit und oft sind nur Konturen zu erkennen. Für Touren auf eigene Faust brauchst du entsprechendes Know How zur Orientierung und Kartenlesen.
- Wann herrscht Lawinengefahr?
Schnee + Hangneigung = Lawinengefahr. Hier ist Wissen gefragt! Besuche einen Kurs und bilde dich stetig weiter. Ansonsten ist es nicht möglich, alleine loszuziehen. Für die geführten Schneeschuhtouren suchen wir schöne und sichere Routen aus. Wir nehmen dich gerne mit in den Schnee!
Folgende Ausrüstung brauchst du zum Schneeschuhwandern
- Knöchelhohe Bergwanderschuhe, wasserdicht.Die gleichen Schuhe, die auch zum Wandern im Sommer optimal sind, passen auch bestens beim Schneeschuhwandern. An diesen festen Schuhen können die Schneeschuhe gut mit ihren Riemen befestigt werden.
- Winter Wander Kleidung. Auch hier passen viele Wandersachen des Sommers. In den Bergen muss man ja immer ein breites Temperaturspektrum abdecken. Eine wasserdichte Jacke oder Hose als oberste Schicht, darunter je nach Temperatur Skiunterwäsche, Fleece, Daunenjacke. Kappe, Stirnband. Handschuhe. Gamschen, wenn deine Hose unten nicht gut abschließt. Meiner Erfahrung nach ziehen sich Wanderer oft zu warm an. Bergauf kommen wir schnell ins Schwitzen, bergab braucht es oft ein Kleidungsstück mehr. Wenn dir beim Loslaufen leicht kühl ist, passt es wahrscheinlich nicht schlecht. Schwitzt du gleich beim ersten Höhenmeter, packe die überschüssige Kleidung sofort in den Rucksack und warte nicht, bis du nass geschwitzt bist.
- Schneeschuhe. Dieses Thema möchte ich nur ganz kurz anschneiden. Es ist wichtig, dass der Schneeschuh gute Zacken hat, groß und optimal angereiht. Die Zacken geben dir Halt bei schwierigen Bedingungen oder steilen Abschnitten. Der Wanderschuh muss ordentlich befestigt werden können, ohne dass es Druck am Fuß gibt. Es gibt mittlerweile ein großes Angebot an Schneeschuhen, im Fachhandel wirst du bestimmt gut beraten. Unsere Gäste brauchen keine eigenen Schneeschuhe. Sie können diese bei uns ausleihen, wir berechnen 4,-€ pro Tag, für die geführten Touren sind die Schneeschuhe kostenlos.
- Stöcke. Skistöcke oder Wanderstöcke mit Schneeteller. Können auch im Hotel kostenlos ausgeliehen werden.
Mache dir ein ganz neues Bild vom Winter und werde zum Schnee-Fan. Neben dem Schneeschuhwandern gibt es noch viele Aktivitäten für einen abwechslungsreichen Winterurlaub im Tannheimer Tal. Sehen wir uns diesen Winter im Lumberger Hof?